1.Mannschaft : Spielbericht (2012/2013)

Klassisch ausgekontert

Viernau - Breitungens Trainer Heiko Wagner fand nach diesem heiß umkämpften Derby die richtigen Worte: "Trotz des klaren 3:1-Erfolges war es das erwartet schwere Spiel für uns. Wir haben unsere wenigen Chancen resolut genutzt. Die Gastgeber nicht. Allein der groß gewachsene Funk besaß fünf klare Möglichkeiten."
Viernaus Gastgeber-Trainer Andreas Recknagel kam nicht umhin, den Gästen eine starke Leistung zu bescheinigen. "Sie haben verdient gewonnen und um jeden Ball gekämpft, was ich einigen Spielern von uns nicht immer bescheinigen konnte. Das verdient Respekt."
Nach kurzem Abtasten erspielten sich die Gastgeber in der Anfangsphase drei glasklare Möglichkeiten. Bei der ersten scheiterte Dittmar (8.) nach mißglücktem Schußversuch von Torjäger Tödtmann freistehend am glänzend reagierenden Mueller im Breitunger Gehäuse. Bei der zweiten nur eine Minute später legte sich Tödtmann den Ball zu weit vor und Mueller blieb erneut Sieger. Bei der dritten Möglickeit köpfte der glücklos agierende Funk (11.) eine Maßflanke von Tödtmann völlig freistehend über das Tor. Statt der überfälligen Führung für die Gastgeber geriet Viernau nach einem Konter (12.) durch Raschke in Rückstand. Fast im Gegenzug hatte erneut Funk nach einer Präzisionsflanke von Schulz den Ausgleich auf dem Kopf, aber auch diesmal versagten dem antrittschnellen Angreifer die Nerven und der Ball landete wie auch später danach nicht im Tor. Die Spielgemeinschaft spielte ohne Fortune und kassierte statt des Ausgleichs das 0:2 (40.) durch Dietsch, der sich robust gegen zwei Gegenspieler behauptete und mit Glück und Können vollendete.
Dieser Rückstand war der Knackpunkt im Viernauer Spiel. Auch nach der Pause gelang den Gastgeber im Abschluß fast nichts "Wer aus mehr als einem halben Dutzend klarer Möglichkeiten nur einen Treffer erzielt, kann nicht gewinnen. Die Chancen hätten für zwei Spiele gereicht, um als Sieger vom Platz zu gehen," brachte es Bernd Tödtmann, Vater des Torschützenkönigs der vergangenen Saison Michael Tödtmann auf den Punkt. "Einen routinierten Spieler wie Hoffmann (im Urlaub) kann das Team der Gastgeber noch nicht ersetzen. Er hätte mehr Struktur und Ruhe und Übersicht ins Angriffsspiel gebracht. Viernau hat schnell, aber oft zu überhastet agiert" sagte Karl-Heinz Gläser, der den jungen Lukas Riedel bei seinem ersten Kreisoberligaspiel beobachtete.
Das 0:3 durch eine Konter von Döhrer (78.) klärte dann endgültig die Fronten für die aufopferungsvoll kämpfenden Breitunger. Viernaus Torwart Weisheit verzichtete hier klugerweise auf die Notbremse und riskierte somit keinen Feldverweis. Dunkelgelb war die Karte nach einem rüden Foul des Breitunger Messerschmidt an Benny Recknagel, der nach siebenwöchiger Pause nun bereits nach zehn Minuten Einsatz wieder verletzt vom Platz humpeln musste.Dafür sah Messerschmidt nur gelb. Das Ehrenstor für Viernau erzielte mit Schmidt (90.+2) ein Defensivspieler. Auch das paßte zum Spiel. Symptomatisch war auch die Szene in der 87. Minute, als Döll den Ball gekonnt Tötdtmann in den Lauf servierte, aber der Torjäger der letzten Saison das Leder wieder nicht im Tor unterbringen konnte. Vielleicht hätte es Michael mal wie Döhrer probiert und den Keeper versucht auszuspielen. Aber hinterher ist man halt oft klüger als vorher.

Viernau/Rotterode: Weisheit, Kirchner, Otto, Jahn, N. Hannes, Schmidt, Schulz, Tödtmann, Liebaug, Dittmar (46. Hilpert), Funk (65. B. Recknagel/75. Döll).

Breitungen: Mueller, Rolapp, Messerschmidt, Hopf, Leopold, Pfaff, Döhrer (81. Wagner), Wichert (86. Müller), Dietsch, Sommer, Raschke.

Schiedsrichter: Riedel (Zella-Mehlis).

Zuschauer: 100 - Tore: 0:1 Raschke (12.), 0:2 Dietsch (40.), 0:3 Döhrer (78.), 1:3 Schmidt (90.+2).